Kaffee-Wissen
Kaffeebohnen sind die Samen der so genannten Kaffeekirsche. Die Kaffeekirsche wächst an Sträuchern oder Bäumen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit ein ausgeglichenes, mildes Klima brauchen. Die Kaffeekirsche ist zunächst grün und färbt sich mit der Zeit rot. Dann kann sie geerntet werden. Der Kern der Kaffeekirsche besteht aus zwei Teilen – zwei Kaffeebohnen.
Die Kaffeepflanze wächst in Ländern rund um den Äquator. Beispielsweise in Äthiopien, Brasilien oder Thailand, aber auch in einigen anderen Ländern.
Der Anbau von Kaffee
Kaffeepflanzen brauchen viel Schatten. Eine mögliche Anbauart ist der Anbau in Mischwäldern. Diese Art des Anbaus ist sehr natürlich und bietet den Vorteil, dass sich die Pflanzen gegenseitig vor Krankheiten und Schädlingen schützen und die Kaffeepflanzen von größeren Bäumen den nötigen Schatten bekommen. Eine andere Anbauart ist aber auch der Anbau auf Kaffeeplantagen. Hier wachsen ausschließlich Kaffeepflanzen, die mit Netzen vor der Sonne geschützt werden und unter Umständen mit Pestiziden gegen Schädlinge vorgegangen werden muss.
Große Auswirkungen auf den späteren Kaffeegeschmack haben die Bodenbeschaffenheit, die Niederschlagsmenge und die Sonne.
Der Boden sollte Idealerweise nährstoffreich und leicht sauer, bei einem pH-Wert von 5-6, sein. Gerade vulkanische Böden wie beispielsweise in Äthiopien bringen diese Eigenschaften mit.
Nach etwa 3-4 Jahren sind die ersten Erträge zu erwarten welche dann nach etwa 20 Jahren wieder zurückgehen.
Unter relativ vielen verschiedenen Kaffeesorten sind für den Weltmarkt hauptsächlich die Arabica- und Robusta-Pflanze von Bedeutung. In geringem Maße kommen aber auch Liberica- und Excelsa-Bohnen in den Handel.
Arabica
Arabica Kaffee ist mit ganzen 60% die bedeutendste Kaffeesorte in der Weltkaffeeproduktion. Es handelt sich ganz klar um einen Spitzenkaffee. Jedoch ist, wie bei allem auch Vorsicht geboten. Denn nur etwa 5% davon sind auch wirklich hochwertig. Das liegt daran, dass die Qualität nicht nur auf die Pflanze ankommt. Auch andere Faktoren wie z.B. die Ernte und Aufbereitung, vor allem auch die Röstung spielen eine sehr wichtige Rolle. Wenn also bei einem Supermarkt-Kaffee 100% Arabica drauf steht kann dieser auch billig verarbeitet und somit leider nur wenig hochwertig sein.
Arabica Kaffee ist ein Hochlandkaffee, weshalb auch die Rede von Bergkaffee oder Javakaffee ist. Diese Hochlandgewächse gedeihen am besten bei 18-22°C und 600-1200 Meter über dem Meeresspiegel.
Das Ursprungsland der maximal 5 Meter hohen Sträucher ist Äthiopien. Nach 9-11 Monaten sind die Früchte reif und können geerntet werden.
Arabica Kaffee hat etwa 1,5% Coffein. Die Bohne selbst hat einen geschwungenen Einschnitt in der Mitte und bietet einen eleganten Geschmack mit einer großen Geschmacksvielfalt.
Robusta
Robusta Kaffee wächst auf 300-800 Meter Höhe und ist deshalb ein Tieflandkaffee. Die Pflanzen vertragen mehr Temperaturschwankungen als Arabica Pflanzen. Sie gedeihen bei ca. 24-26 °C. Die Sträucher oder Bäume können bis zu 8 Meter hoch werden.
Aber nicht nur Temperaturschwankungen stecken sie besser weg, auch sind sie weniger empfindlich gegen Krankheiten, Hitze und Feuchtigkeit. Die Pflanzen tragen mehr Früchte, die schneller reifen als die Arabica Kaffeekirsche. Das Klima in Südostasien, Westafrika oder auch in Vietnam und Brasilien ist ideal.
Die Robusta Bohne ist klein und rundlich mit einem geraden Schnitt. Der Kaffee schmeckt ein wenig erdig und holzig und ist nicht so komplex wie Arabica Kaffee. Die Bohne hat einen geringeren Fettanteil, enthält aber doppelt so viel Koffein – ca. 2-4% und auch der Säuregehalt ist etwa doppelt so hoch wie bei der Arabica Bohne. Im Geschmack hat dieser Kaffee einen vollen Körper, weshalb sich die Bohnen gut für Espresso eignen.
Liberica
Liberica ist eine Kaffeesorte, die eher als minderwertig angesehen wird, da die Früchte härter, saftloser und zuckerarmer, dazu noch koffeinreicher sind als Arabica- oder Robusta-Bohnen. Daher hat diese Sorte auch eine geringe wirtschaftliche Bedeutung.
Liberica Bohnen werden im Flachland Afrikas (Liberia, Sierra Leone, Zentralafrikanische Republik, Benin), auf den Philippinen, in Indonesien und in Vietnam angebaut. Die Sträucher bzw. Bäume können 9-20 Meter hoch werden.
Mit 12-14 Monaten hat diese Sorte den längsten Reifeprozess, ist aber auch sehr widerstandsfähig gegen Parasiten und in der Produktionsmenge und Lebensdauer den Arabica- und Robusta-Pflanzen überlegen.
Excelsa
Excelsa ist eine Unterart der Liberica-Pflanze. Sie wird im Tschad angebaut und ist mit 1% an der Weltproduktion beteiligt. Die Pflanze ist sehr widerstandsfähig und kommt mit trockenerem Boden gut klar. Auch in regenarmen Zeiten liefert sie einen passablen Ertrag.
Sie hat ein starkes Aroma und ist durch ihre Knappheit eine Rarität. Allerdings ist der Geschmack auch gewöhnungsbedürftig.
Weitere Kaffeearten
Wer an weiteren Kaffeearten interessiert ist, wird auf Wikipedia fündig werden.
Fazit
Um einen Espresso mit einem kräftigen Geschmack und mehr Crema zu bekommen wird Robusta gerne dem Arabica-Kaffee beigemischt.